DFA International: Workshop Fahrausbildung in Ankara
Artikel aus Newsletter Ausgabe 12, November 2012
„New Approaches on Training of Drivers and Driving Tests“ war Thema eines Workshops, der Anfang April dieses Jahres in Ankara stattfand. Der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Fahrlehrer-Akademie (DFA), Dr. Hanns Christian Heinrich, eröffnete mit dem Einführungsvortrag „Training of Drivers and Driving Tests in the EU“. Des Weiteren leitete Heinrich eine Arbeitsgruppe zum Thema „Increasing the quality of education for drivers and evaluation of new education programs for drivers“.
Damit wurde die Ende 2010 begonnene Zusammenarbeit der DFA mit Vertretern der türkischen Verkehrsverwaltung fortgesetzt. Veranstalter war die mit der EU-Erweiterung befasste Generaldirektion DG Enlargement. Weitere ausländische Referenten waren Reinhard Meyer vom TÜV SÜD, Vizepräsident der CIECA, und Tarmas Istvan Hima aus Ungarn. Der mit rd. 80 Teilnehmern gut besuchte Workshop setzte sich aus Vertretern verschiedener türkischer Ministerien, Universitäten und Fahrschulverbänden zusammen. Die Referate stießen auf großes Interesse.
Gesplittete Zuständigkeiten
Für das Fahrausbildungs- und -prüfungswesen der Türkei sind vier Ministerien zuständig: Verkehrsministerium, Innenministerium, Gesundheitsministerium und das Erziehungsministerium. In den teilweise hitzig geführten Diskussionen über Fahrausbildung ging es zum einen um Kompetenzabgrenzungen der einzelnen Ressorts. Zum anderen nutzten die Vertreter der Fahrlehrerschaft die Gelegenheit, den Vertretern der Ministerien die Versäumnisse der Vergangenheit vorzuhalten. Nun muss sich zeigen, ob die mit Interesse aufgenommenen Vorschläge der Fahrlehrer in absehbarer Zeit zu Verbesserungen führen. Eine Fahrerlaubnisprüfung war übrigens erst vor wenigen Wochen in einigen Bezirken der Türkei als Modellversuch eingeführt worden. Dabei dauert die praktische Prüfung gerade mal 15 Minuten.
Standards der EU erreichen
In den Schlussansprachen wurde bemerkenswert offen und selbstkritisch betont, dass die Türkei noch umfangreiche Entwicklungsarbeit leisten muss, um die europäischen Standards der Fahrausbildung und -prüfung zu erreichen. Der EU wurde für die Initiative und die Finanzierung der Veranstaltung ausdrücklich gedankt.